Go West – im Spätherbst mit dem Camper nach Portugal

Es ist Ende Oktober. Unser langersehnter Urlaub steht nun endlich an. Wieder werden wir mit dem Camper die Straßen Europas erkunden. Es geht nach Portugal.

Wir haben drei Wochen Zeit. Die Anreise haben wir mit Zwischenstopps in Frankreich (Reims und Bordeaux) und Spanien (León) geplant. In Nordportugal werden wir im Nationalpark Peneda-Gerês starten und dann Richtung Süden fahren. Zwischenziele sind Porto, Nazaré, Lissabon und Sagres im Süden wo wir uns dann bereits an der Küste der Algarve befinden. Zurück geht es dann wieder mit Stopps in Spanien und Frankreich. Los geht’s!

Reims, Frankreich

Nach knapp 6 Stunden erreichen wir die Stadt Reims. Über die Park4Night-App haben wir uns einen WoMo-Stellplatz auf dem Gelände der Herberge C.I.S. de Champagne ausgesucht. Und wir haben Glück: von den sieben Plätzen sind noch zwei Plätze frei. Das Gelände ist nicht gerade im besten Zustand, aber es gibt immerhin auch eine Möglichkeit der Grauwasser- und Toilettenentsorgung – und das alles kostenlos. Da kann man über das Rauschen der nahegelegenen Autobahn gut hinweghören.

Der Platz liegt direkt am Pont Vesle. Nach einem nur zehnminütigen Fußweg befindet man sich bereits in der quirligen Innenstadt mit vielen Geschäften, Bars, Cafés und Restaurants.  In eines davon kehren wir auch direkt ein. Wir essen Burger aber natürlich mit einem lokalen Touch. So ist Sörens Burger zusätzlich mit einer Lage Jambon de Reims belegt, mein vegetarischer Burger hat einen Patty aus Chaource de Mussy, ein Weichkäse aus der Region Champagne – Ardenne. Reims ist übrigens die inoffizielle Hauptstadt dieser Region und gilt als die Stadt des Champagners. Diverse namhafte Champagner-Hersteller, wie z. B. Veuve Cliquot, Pommery und Taittinger haben ihre Kellereien in Reims.

Eine große Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale Notre-Dame de Reims, ein wirklich meisterhaftes Bauwerk.

Mit einer kleinen Flasche Champagner und Baguette gehen wir zurück zum Camper, wo wir den Tag gemütlich ausklingen lassen. Am nächsten Morgen geht es für ein schnelles Frühstück nochmal kurz in die nun menschenleere Stadt. Im Paul gibt es ein kleines Baguette, Kaffee und ein Croissant. In Frankreich schmecken die Croissants einfach am leckersten. Gut gestärkt geht es weiter. Nächstes Ziel: Bordeaux.

In Frankreich gibt es ein großes Netz an Maut-Straßen. Ein Grund, warum die Autobahnen zum großen Teil in einem sehr guten Zustand sind und wir nach der Strecke Reims – Bordeaux etwa 50 EUR ärmer.

Die Region um Bordeaux kündigt sich bereits durch die weitreichenden Weinanbauflächen an. Weinreben über Weinreben, soweit das Auge reicht. Zu dieser Zeit des Jahres schon abgeerntet.

Bordeaux, Frankreich

Über Park4Night haben wir uns wieder einen zentrumsnahen Parkplatz  gesucht, diesmal kein WoMo-Parkplatz, sondern ein Parkstreifen in einer Seitenstraße gegenüber eines botanischen Gartens. Zu Fuß benötigen wir etwa 20 Minuten über die Garonne-Brücke in das Zentrum von Bordeaux.

Die großen aus Sandstein gebauten Häuser, die das Stadtbild ausmachen, sind einfach beeindruckend. Wir schlendern durch die vielen kleinen Gassen. Es ist ein lauer Sonntagabend. Im Stadtzentrum von Bordeaux tummeln sich viele Menschen. Es ist gar nicht einfach in einem der unzähligen Bars, Cafés und Restaurants noch einen Platz zu bekommen. Aber es gelingt uns und so können wir beim Abendessen noch ein bisschen das quirlige Flair auf uns wirken lassen.

Die Sonne geht unter, doch auch bei Dunkelheit ist die Stadt unglaublich schön illuminiert. Von der östlichen Seite der Garonne lassen wir noch einmal unseren Blick schweifen, bevor wir zurück zum Camper gehen und unser Schlafgemach aufbauen.

Muss ich erwähnen, dass wir noch ein wenig Wein eingekauft haben?  Schließlich sind wir in Bordeaux!

Am nächsten Morgen geht es weiter. Schon aus weiter Entfernung erblicken wir den Gebirgszug der Pyrenäen, die Grenze zwischen Frankreich und Spanien.

Wir durchqueren die bergige Landschaft der Pyrenäen, bis die Landschaft wieder flacher und auch ein wenig karger wird. Wir machen Halt an einer Autobahnraststätte. Endlich, der erste Kaffee des Tages erwartet uns. Nach dem Koffeinschub geht es weiter. Nach insgesamt knapp sieben Stunden erreichen wir León.

León, Spanien

Um ehrlich zu sein hat mir die Stadt León vor der Reiseplanung nicht viel gesagt, außer vielleicht, dass ein beliebtes Modell des Autobauers Seat nach ihr benannt ist. Aber León ist eine Stadt, die für einen Zwischenstopp durchaus geeignet ist.

Die Stadt bietet für Wohnmobile relativ zentral kostenlose Parkplätze an, die sogar eine Entsorgungsstation haben. Wir nutzen so einen Parkplatz, der direkt vor einem Einkaufszentrum liegt, was hinsichtlich der dort vorhandenen Toilette natürlich auch ein kleiner Vorteil ist.

Die Stadt León erwartet uns mit einem wasserfallartigen Regenschauer, doch direkt nachdem wir uns auf dem WoMo-Parkplatz eingefunden haben, lichtet sich der Himmel und es hört auf. Also nichts wie los – auf in die Stadt. Nach einem Fußweg von knapp 20 Minuten erreichen wir die historische Altstadt. Höhepunkt dieser ist die prächtige Kathedrale.

Desweiteren gibt es auch hier wieder allerlei Lokalitäten zum Einkehren. Leider macht uns der etwas andere Rhythmus der spanischen Lebensart einen Strich durch die Rechnung und so ist in den meisten Bars und Cafés gerade die Küche geschlossen. Wir könnten um 20:00 Uhr wiederkommen, hören wir immer wieder. In Spanien geht man halt gerne sehr spät essen. Glücklicherweise finden wir noch ein kleines Lokal, wo wir auch gegen 17:00 Uhr schon etwas zu essen bekommen.

Wir verbringen eine sehr ruhige und entspannte Nacht auf unserem Parkplatz, der in der Nacht voll belegt ist. Brrr, morgens ist es kalt. Die Außentemperatur hat sich auf 4°C abgekühlt und auch im Camper sind es nur noch unangenehme 7°. Jetzt heißt es enger zusammenkuscheln, und wenn auch das nicht hilft haben wir ja glücklicherweise noch eine Standheizung.

Nach einem kleinen Frühstück packen wir zusammen und es geht weiter. Portugal wir kommen!

Peneda Gerês Nationalpark

Ein Grenzübergang zwischen Spanien und Nordportugal befindet sich im Nationalpark Peneda Gerês. Kurvenreiche Serpentinen führen uns durch diesen magischen Ort. Ein Zauberwald mit moosbehangenen Bäumen, Felsen, wilden Wasserfällen und Bächen. Wir fahren die Straße weiter bis es wieder urbaner wird. Unser Campingplatz liegt an einer großen Talsperre.

Als wir ankommen ist der Campingplatz Pichoses leer. Per Telefon erreichen wir den Campingplatzbetreiber und dürfen uns einen Platz aussuchen. Pro Nacht zahlen wir auf dem Campingplatz 19 EUR. Es muss die letzten Tage sehr viel geregnet haben, der Platz ist etwas durchweicht. Aber egal, die Sonne scheint, es sind 15°C – Zeit den Grill aufzubauen. Gestärkt schauen wir uns den Ort um den Stausee genauer an. Erst auf den zweiten Blick fällt uns auf, dass die Bäume um den See bis zur Baumkrone unter Wasser stehen. Badeeinstiege oder kleine Badebuchten sind komplett überschwemmt.

Wir setzen uns in ein kleines Café, wo wir von der Außenterrasse besten Blick auf den Stausee haben. Dort verweilen wir bis schließlich die Sonne hinter den Bergen des Nationalparks versinkt und es schlagartig deutlich kühler wird.

Unser Activity-Programm starten wir am nächsten Tag. Wir beginnen mit einem kleinen Frühstück im Café de Ponte und fahren dann mit dem Auto Richtung Gerês in die Berge.

Rundwanderweg Trilho de Preguica

Wir wollen uns Natur und Wasserfälle aus der Nähe anschauen und wie könnte man das besser als bei einer Wanderung. Einer der bekanntesten Rundwanderwege im Nationalpark ist der Trilho de Preguiça. Mit einer Strecke von knapp 4 km auch ohne großartige Wanderkondition zu schaffen. Wir fahren zum Start- und Zielpunkt, wo es Parkmöglichkeiten für einige wenige Autos gibt. Da es noch früh am Morgen ist sind wir die ersten am Parkplatz – nein stimmt nicht, eine Horde freilaufender Cachena-Rinder wartet dort bereits.

Direkt am Startpunkt der Tour ist ein Mirador, von dem man eine wunderbare Aussicht auf Tal und Stausee hat. Die Wanderung beginnt mit einem Aufstieg von knapp 200 Höhenmetern. Der Weg ist gut markiert. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert. Das fröhliche Zwitschern der Vögel ist untermalt vom lauten Rauschen der Wasserfälle und Bäche. Wir entdecken einen Zauberwald mit moosbedeckten Bäumen und Steinen, Efeuranken, Farnen sowie Pilzen in unterschiedlichsten Formen. Hin und wieder kommen wir an beeindruckenden Wasserfällen und Bachläufen vorbei. Das Wasser ist glasklar. Wir genießen die frische und wohlduftende Waldluft und die leichte Anstrengung.

Für den Nachmittag haben wir uns einen weiteren Programmpunkt überlegt:

Zipline-Fun im Outdoorpark Pena Aventura

Der Outdoorpark Pena Aventura befindet sich etwa 1 1/2 Stunden Autofahrt von unserem Camping-Platz entfernt. In dem Park werden unterschiedliche Outdooraktivitäten angeboten, wie zum Beispiel eine Sommerrodelbahn, ein Hochseilgarten, und eine 1,5 km lange Zipline an der man in 150 m Höhe einen Berg hinunter zum Tal hinab „fliegt“. Genau diese Attraktion wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Die Fahrt kostet pro Person 20 EURO. In kompletter Ausrüstung (Geschirr, Schutzhelm, Schutzbrille) wird man in einem Kleinbus etwa 10 Minuten einen Berg hochgefahren. Dort ist der Startpunkt und man wird in die Zipline eingehängt. Dann geht es auch schon los. Ein kurzer Adrenalinkick und dann befindet man sich im Flug über das Tal. Was für ein Gefühl – schade dass der Flug nur knapp eine Minute dauert. Wir würden es jederzeit wieder machen.

Abends gehen wir zum Abendessen wieder in das Café de Ponte. Wir bestellen uns portugiesische Küche: ein Francesinha. Toast belegt mit Schinken, einem Stück Fleisch, einem Spiegelei, überbacken mit Käse und eingelegt in einer Sauce aus Tomaten, Senf und Bier.

Am nächsten Morgen verlassen wir den Campingplatz. Unsere Tour geht weiter. Es geht nach:

Porto

Die Hafenstadt Porto liegt im Norden Portugals, an der Mündung des Douro Flusses in den Atlantik. Porto ist bekannt für die Weinanbaugebiete im Douro-Tal und dem dort hergestellten Portwein, ein süßer Dessertwein.

In Porto machen wir eine Camping-Pause. Wir haben uns für 3 Nächte eine Unterkunft etwa 3 km nördlich vom historischen Stadtkern gebucht. Den Camper können wir in der Garage der Unterkunft unterbringen. Das kleine Apartment hat eine Waschmaschine, praktisch um unsere getragene Wäsche zu waschen.

Am ersten Abend fahren wir von der Metrostation Combustentes in die belebte Altstadt, wo sich Restaurants, Bars, Cafes und die diversen Sehenswürdigkeiten Portos befinden. Es ist bereits dunkel, doch selbst in dem dämmerigen Licht der Straßenbeleuchtung lässt sich erkennen, welch prunkvolle Fassaden uns vermutlich am nächsten Tag erwarten.

Für den Abend haben wir wieder ein Burgerrestaurant ausgesucht – das Holy Sandwiches. Der Laden öffnet um 19:00 Uhr, wir sind pünktlich und bekommen einen schönen Tisch für zwei in dem kleinen Laden. Aus den Lautsprechern ertönt uns bekannte Punkmusik, von Millencolin, über die Mighty Mighty Bosstones bis hin zu Pennywise, damit hat der Laden schon alle Sympathiepunkte gewonnen. Die Leute, die den Laden schmeißen, sorgen durch ihre sympathische Art für Wohlfühlathmosphäre. Wir suchen uns aus der Karte einen Burger aus, dieser wird kurze Zeit später serviert. Der Burger ist perfekt: saftiges, medium gebratenes Fleisch, knackiger Salat, leckere Saucen. Alternativ zum Dessert wählen wir von der Karte dann anschließend noch einen Cocktail. Mit Negroni und Porto Sour stoßen wir auf einen wunderbaren ersten Abend in Porto an.

Das Sightseeing-Programm starten wir am nächsten Morgen. Hier unsere Highlights:

Livraria Lello

Es wird gesagt, die Livraria Lello sei der schönste Buchladen der Welt. Ob das stimmt können wir nicht sagen, da wir nicht alle Buchläden der Welt kennen und es natürlich auch Geschmackssache ist, aber die Livrario Lello ist ein sehenswerter kleiner Laden mit einem ganz speziellen historischen Interieur. Eine verspielt geschwungene Holztreppe mit roten Stufen führt in das Obergeschoss. Ein großes Buntglasfenster in der Decke sorgt für noch mehr Nostalgie. Die seitlichen Holzregale sind gefüllt mit neuen sowie auch Vintage-Büchern. Die wenigsten Besucher sind aber vermutlich zum Bücherkauf hier. Es ist die Schönheit und vermutlich auch die Instagramability des Ladens, die dafür sorgen, dass sich vor der Öffnung morgens schon eine 200 Meter lange Schlange vor dem Laden bildet. Der Eintritt beträgt 5 €, die aber bei Kauf eines Buches angerechnet werden.

Torre Clérigos

Der Torre Clérigos ist der 75 m hohe Kirchturm der Igrada Clérigos. Ein Aufstieg ist empfehlenswert, da man aus der Höhe einen super 360° Ausblick über ganz Porto hat. Wir sind schon früh am Morgen da, was wir empfehlen können, da es dann noch relativ leer ist. Der Eintritt beträgt 6 €.

6 Brücken Bootstour auf dem Douro

Nach dem Turmaufstieg gehen wir durch die Altstadt an die Promenade des Douro. Über den Douro führen mehrere beeindruckende Brücken, die man vom Boot aus am besten sehen kann. Die Bootstour dauert etwa 50 Minuten und ist sehr zu empfehlen, da man vom Wasser nochmal eine komplett andere Perspektive auf die Stadt hat.

Francesinha in Porto

Das Francesinha Sandwich wurde angeblich in Porto erfunden, daher ist es ein absolutes Muss es in seiner Geburtsstadt zu testen. Wir kehren dazu in das Lokal Santa Francesinha ein. Wir bekommen ein üppiges Sandwich. Die spezielle Sauce hat eine leicht feurige Note. Es schmeckt. Wir nehmen uns vor demnächst mal wieder einen Salat zu essen.

Ponte Luís I

Jetzt hilft erstmal Bewegung. Wir überqueren die große Stahlbrücke über den Douro und befinden uns am Jardim Morro, am Fuße des Klosters Mosteiro da Serra do Pilar. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf den Douro sowie auf die Ribeira, die Altstadt von Porto. Wir befinden uns nun im Stadtteil Gaia.

Gaia

In Gaia sitzen die großen Portweinkellereien. Über den Douro wurde der Wein aus den Anbaugebieten auf traditionellen Holzbooten, den sogenannten Rabelos, nach Gaia transportiert, wo er schließlich zum Reifen eingelagert wurde. Die Besichtigung einer solchen Kellerei gehört zum Pflichtprogramm, aber dazu später mehr.

In Gaia gibt es eine Seilbahn mit der man von der Promenade am Douro Ufer wieder nach oben zum Jardin Morro transportiert werden kann. Die kurze Fahrt ist ein echtes Erlebnis und spart einem den mühsamen Aufstieg. Eine einfache Fahrt kostet 6€.

Multimedia-Show: Spiritus

Für den Abend haben wir uns Tickets für die Multimedia Show „Spiritus“ in der Igreda Clérigos besorgt. Der Innenraum der Kirche dient hierbei als Projektionsfläche. Wände, Altar, Heiligenfiguren bekommen auf einmal komplett neue Texturen. Die Wände und Säulen scheinen sich zu bewegen. Alles untermalt mit epischer Musik, die in einer Kirche akustisch nochmal besonders zur Geltung kommt. Die Show dauert eine knappe halbe Stunde. Spektakulär.  Damit endet ein erlebnisreicher Tag in Porto.

Kellerei Cockburn’s

Wir wollen Tag 2 in Porto mit einer Besichtigung und anschließendem Tasting in einer Portweinkellerei beginnen. Nachdem wir bereits zum zweiten Mal bei der Kellerei Sandemann abgeblitzt sind (Führung entweder auf französisch oder bis zum Abend kein Platz mehr verfügbar) versuchen wir unser Glück bei der Kellerei Cockburn’s die etwas weiter ab liegt. Wir werden dort sehr freundlich empfangen und können um 12:00 Uhr an der englischsprachigen Führung teilnehmen.

Was ist überhaupt Portwein? Portwein ist ein süßer Dessertwein und darf sich auch nur so bezeichnen, wenn er aus der Region Porto kommt. Bei der Gärung wird normalerweise der Fruchtzucker der Trauben in Alkohol umgewandelt. Bei Portwein wird dieser Prozess schon nach wenigen Tagen gestoppt um die Süße des Weins zu erhalten, stattdessen wir fertiger Alkohol, der ebenfalls aus Trauben destilliert ist, hinzugefügt.

Es ist super interessant die vielen großen und kleinen Fässer zu sehen, in denen der Portwein reift. Die Fässer bestehen aus Eichenholz und weisen zum Teil schon ein beachtliches Alter auf. Als einzige Kellerei hat Cockburn’s noch eine eigene Küferei, die alte Fässer wieder instand setzt. Die Größe des Fasses hat einen Einfluss auf den Portwein. In den großen Fässern wird der Ruby gelagert. Dieser hat eine rubinrote Farbe, was daran liegt, dass der Wein wenig Kontakt mit dem Holz des Fasses und somit auch Sauerstoff hat. Das gute Zeug, der Tawny, lagert in kleinen Eichenfässern. Der Portwein hat damit viel Kontakt zum Holz des Fasses und ist damit auch Sauerstoff ausgesetzt, der dazu führt, dass der Portwein ein spezielles Aroma entwickelt, was an Trockenfrüchte und Nüsse erinnert.

In dem Keller gibt es einen Raum, wo ältere Jahrgänge Portwein in Flaschen lagern. Die ältesten Flaschen stammen aus Ende des 19. Jahrhunderts. Zugang hierzu hat allerdings nur die Besitzerfamilie, die zu besonderen Anlässen eine ihrer Vintage-Flaschen öffnet.

Uns hat die Führung, die Atmosphäre und natürlich der Portwein bei Cockburn’s extrem gut gefallen. Eine klare Empfehlung.

Schließlich kommen wir zur Verkostung. Drei unterschiedliche Portweine werden uns gereicht: Ruby, Vintage und Tawny. Alle sehr wohlschmeckend. Unser Favorit ist der Ruby, von dem wir uns anschließend im Shop noch etwas mitnehmen. Tipp: günstiger als im Shop der Kellerei bekommt man den Portwein in einem gut sortierten Supermarkt (z.B. Contente Hipermercado

Auf dem Weg zurück kommen wir noch an dem Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau vorbei. Hier gibt es in sehr exklusiver Atmosphäre die typischen Kroketten mit Bacalhau. Bacalhau ist ein gesalzener Kabeljau und eine Delikatesse in Portugal. Wir teilen uns eine Krokette. Ein Biss genügt um für mich festzustellen, dass es nicht ganz mein Geschmack ist, Sören findet es lecker.

Palacio Bolsa

Der Palacio Bolsa ist eines der prachtvollsten Gebäude in Porto. Bis Mitte der Neunziger war die Börse in diesem Gebäude untergebracht, heute gehört es zur Handelskammer. Die prunkvollen Räumlichkeiten können im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Bahnhof Sao Bento

Der kleine Bahnhof Sao Bento hat eine sehr sehenswerte Fliesengestaltung in der Vorhalle. Hier wird das Warten auf einen verspäteten Zug zum Vergnügen.

Nazaré

Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen und checken aus dem Apartment aus. Es geht wieder auf die Straße. Nächstes Ziel: der Suferhotspot Nazaré an der Atlantikküste.

Wir haben uns bei Google einen Parkplatz mit Blick auf das Meer gesucht, wo wir zumindest tagsüber parken wollten. Keine Chance, die Polizei sperrt die Durchfahrten zum Strand für Wohnmobile. Wir werden auf einen großen abgerockten Parkplatz umgeleitet (Parque Atlantico), wo wir uns einen Platz suchen. Gar nicht schlecht, der Strand ist fußläufig zu erreichen und hier werden wir ohne Probleme auf jeden Fall auch in der Nacht stehen können.

Zu Fuß begeben wir uns an den Prata Norte, den Strand von Nazaré, der bekannt für seine riesigen Wellen ist. Grund für diese besonderen Wellen ist ein tiefer Canyon im Meer, der erst kurz vor dem Strand endet. Das sorgt dafür, dass sich, speziell im Winter, Wellen mit Höhen um die 20 Meter bilden. Es ist ein Hotspot für die Surfelite und so manche Weltrekorde konnten hier erzielt werden. Wir können beobachten wie Surfer per Jetski in die Wellen gezogen werden, aber es scheint ein relativ schwieriges Unterfangen zu sein, den wirklich richtigen Moment für den Ride in der Welle abzupassen. Als Surfer muss man wohl sehr geduldig sein. In Anbetracht der Wassermassen vermutlich auch kein ganz ungefährliches Unterfangen. Wir besuchen das Forte de São Miguel Arcanjo, wo sich neben einem Surf-Museum auch eine grandiose Aussichtsplattform und der Leuchtturm von Nazaré befinden.

Nazaré zieht eine Menge Menschen an. Die Aussichtspunkte und Anhöhen sind bevölkert von Leuten, die versuchen die perfekte Welle zu sehen, oder gar ein Foto von ihr zu machen. Wir gehen weiter in den Ortskern, wo es etliche Cafés und Souvenirläden gibt. Dort essen wir noch eine Kleinigkeit, bevor wir zurück zum Camper gehen.

Wir verbringen eine ruhige und entspannte Nacht in Nazaré. Am nächsten Morgen gehen wir nach dem Frühstück nochmal kurz an den Strand. Es ist so herrlich. Wir nehmen nochmal ein paar tiefe Atemzüge von der gischthaltigen Meeresluft, bevor wir zurück zum Camper gehen und unsere Reise fortsetzen. Es geht weiter nach Lissabon.

Lissabon

In der Hauptstadt Portugals haben wir uns für drei Nächte ein Apartment genommen. Der Camper wird sicher in einer Tiefgarage untergebracht. Die Stadt erkunden wir zu Fuß, per Bus und Metro und nicht zu vergessen mit den historischen Trams.

Tram 28

Wir beginnen unsere Stadtbesichtigung mit der Fahrt in Tram 28, die laut Reiseführer an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeifährt. Wir starten frühmorgens an der Haltestelle Martim Moniz wo sich schon eine kleine Schlange gebildet hat. Als Ticket nutzen wir unser normales Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in Lissabon, was auch die Fahrt in den historischen Trams beinhaltet. Gut gefüllt beginnt der Wagen seine Fahrt durch die hügeligen und engen Gassen der Stadt. Wir sehen viele von den typisch mit schönsten Fliesen dekorierten Wohnhäusern, hübsche Plätze und Gärten sowie imposante Kirchen und Gebäude. Der Verkehr in der Stadt ist schon recht belebt, als Tramfahrer*in benötigt man vermutlich starke Nerven. Endstation der Tram ist der Cemitério dos Prazeres.

Cemitério dos Prazeres

Wir steigen an der Haltestelle aus und betreten den großen Friedhof. Der Friedhof hat schon fast einen dörflichen Charakter, nur dass es sich bei den vielen, teils meisterwerklich geschaffenen Häuschen, um Gruften handelt. Da einige dieser Gruften Fenster haben, wird teilweise der Blick auf die eingelagerten Särge frei. Etwas schaurig, aber mal was Anderes.

Der Himmel zieht sich zu und es beginnt zu tröpfeln. Wir verlassen den Friedhof.

Aus den Tropfen werden sintflutartige Regenfälle. Nachdem wir uns von Café zu Restaurant gerettet haben steigen wir in den Bus zum ehemaligen Expo-Gelände. Dort befindet sich das größte Aquarium Europas. Es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit einen verregneten Tag in Lissabon zu verbringen.

Oceanário de Lisboa auf dem Place de Naciones

In der Mitte des Gebäudes befindet sich über zwei Etagen ein großes Aquarium in denen verschieden Hai- und Rochenarten sowie viele weitere interessante Meeresbewohner leben. Um das Hauptaquarium herum befinden sich viele kleinere Themenaquarien und Becken, die die faszinierende Unterwasserwelt beleuchten und genau damit auch zu einem Bewusstsein aufrufen, diese bereits stark gefährdete Welt nachhaltig zu schützen.

Belém

Der zweite Tag in Lissabon beschert uns blauen Himmel und Sonnenschein. Heute werden wir Lissabon zu Fuß erkunden. Wir starten im Stadtteil Belém am Torre de Belém, einer ehemaligen Bastion an der Tejo-Mündung, die aufgrund ihrer einzigartigen Architektur ein Touristenmagnet ist.

Von dort schlendern wir weiter zum bekannten Kloster Mosteiro dos Jerónimos, welches zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Nur einen Katzensprung vom Kloster entfernt liegt die berühmte Bäckerei Pastéis de Belém. Es wird gesagt, dass genau hier die bekannten Blätterteigtörtchen Pastel de Nata erfunden wurden. Natürlich müssen wir diese dort auch probieren: und ja, ich muss wirklich sagen, dass es die besten Pastel de Nata waren, die ich bislang gegessen habe. Knuspriger Blätterteig, noch leicht warme Vanillecreme – einfach perfekt.

Unser Spaziergang geht weiter. Wir gehen durch den Jardim Vasco de Gama runter zur Promenade am Tejo-Ufer. Der Promenade folgen wir weiter, vorbei am futuritischen Gebäude des Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia (kurz: MAAT). Schließlich kommen wir zur Brücke des 25. Aprils unter der wir hindurchgehen und schließlich am Yachthafen Doca de Santo Amaro ankommen. Hier gibt es einige hippe Restaurants und Cafés, wo wir spontan zum Mittag einkehren und nebenbei die schöne Aussicht genießen.

Wir folgen weiter der Promenade am Ufer entlang, bis wir schließlich am Praça do Comércio, durch den Triumphbogen Arco da Rua Augusta in die Innenstadt von Lissabon gelangen. Von dort gehen wir in den Altstadtbezirk Alfama, wo die Kathedrale von Lissabon ist. Von höher gelegenen Plätzen hat man eine super Aussicht auf den Tejo und die Kreuzfahrtschiffe. Mit letzten Kräften geht es anschließend bergab und bergauf bis wir wieder in unserem Apartment im Stadteil Principe Real ankommen.

Terre da Sintra

Am nächsten Morgen verlassen wir vormittags unser Apartment und fahren in die Region Terre de Sintra, eine Berglandschaft, die faszinierende Schlösser versteckt hält. Wir besichtigen zunächst das Schloss Quinta de Regailo, ein kleiner Palast mit einem großen verwunschenen Garten, welcher um 1900 angelegt wurde. Es gibt Türme, die wie Brunnen angelegt sind, Grotten, geheime Gänge, Aussichtstürme, lauschige Sitzecken, Wasserfälle und eine ansprechende Botanik.

Schließlich wollen wir noch den Versuch starten, zum Palacio de Pena zu fahren, der kunterbunte Palast auf einer Anhöhe, der schon von weitem zu sehen ist. Aber irgendwie klappt die Navigation dorthin nicht besonders gut. Google will uns über irgendwelche Wanderpisten schicken, HereMaps durch eine Straße, die nur für Anlieger freigegeben ist. Die Wanderung hin und zurück würde zu lange dauern, letztendlich geben wir auf und setzen unsere Reise fort.

Es geht weiter in den Süden, Wir passieren Lissabon und fahren über die lange Brücke über den Tejo. Wir haben uns für die mautfreie Strecke entschieden, die hauptsächlich über die Landstraße führt. Wir fahren kilometerweit durch Plantagen mit Korkeichen. Die Sonne geht langsam unter, hüllt die Umgebung in ein warmes Licht und lässt die Landschaft leuchten.

Sines

Wir machen einen Übernachtungsstop im Fischerort Sines. Wir haben einen kleinen Parkplatz neben einer Kirche mit Blick auf den Hafen von Sines gefunden. Um die Ecke dort ist eine kleine Bar, wo wir noch auf einen kleinen Cocktail einkehren können. Ansonsten ist der Ort schon in die Dunkelheit der Nacht gehüllt. Am nächsten Morgen werden wir wach vom Gekreische der Möwen, die massenweise in Strand- und Hafennähe zusammengekommen sind. Die Sonne geht auf und taucht den Ort in ein warmes Licht. Der Ort ist schön, modern und morbide zugleich. Wir ziehen uns an und gehen ins Zentrum, wo wir in einer Pasteleria ein sehr gutes und günstiges Frühstück bekommen. Der kleine Ort wacht langsam auf. Eine Burg gibt es in Sines auch, die wir noch kurz besichtigen, bevor wir zurück zum Camper laufen.

Sagres

Nach eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir den Ort Sagres am südwestlichen Zipfel von Portugal. Auf einer Landzunge liegt die ehemalige Festungsanlage Fortaleza de Sagres, die man besichtigen kann. Von der ehemaligen Festung ist nicht mehr allzuviel erhalten, trotzdem ist ein Spaziergang durch die Anlage lohnenswert. Verschiedene Tafeln informieren über die Tier- und Pflanzenwelt dieses Bereiches, außerdem ist der Ausblick von der Steilküste, die die Festung umragt, einfach beeindruckend.

Die Strände von Sagres sind wunderschön und auch dieser Ort schein ein Eldorado für Wellenreiter zu sein. Wir beobachten aus Höhe der Fortaleza den Sonnenuntergang. Anschließend suchen wir uns im Ort Sagres einen Übernachtungsplatz. Auf dem Parkplatz an der Fortaleza gilt von 22 bis 8 Uhr Parkverbot, vermutlich um das Dauercampen dort zu unterbinden. Die Nacht auf dem Parkplatz ist relativ ruhig, allerdings haben wir ein paar ungebetene Gäste an Bord, so dass wir nicht ganz so entspannt schlafen können. Ein halbes Dutzend Mücken surrt um uns rum. Morgens gibt es in einem nahe gelegenen Café noch ein Tosta Mixa und ein Galão, bevor wir weiterfahren.

Faro

Wir fahren an den Küstenorten der Algarve entlang. Erst Lagos, dann Albufeira, wo wir einen Campingplatz ansteuern, der allerdings keinen Platz mehr für uns frei hat. Schließlich entscheiden wir uns weiter nach Faro zu fahren. Dort steuern wir einen Campingplatz auf einer vorgelagerten Landzunge an, der einen Steinwurf entfernt von einem endlos langen Strand liegt. Der Campingplatz ist relativ karg, ohne Bäume und Schatten, aber es ist alles vorhanden, was wir brauchen und auch die sanitären Anlagen sind in einem guten Zustand und werden regelmäßig gereinigt. Hier werden wir drei Nächte bleiben.

Wir gehen an den Strand. Das Meer lädt zum Baden ein. Die Temperaturen sind angenehm und so lasse ich mich einige Zeit durch die Wellen hin- und herschaukeln.

Am nächsten Morgen nehmen wir die kleine Fähre in den Stadtkern von Faro. Der Fähranleger ist 5 Minuten Gehweg von unserem Campingplatz entfernt. Der Katamaran fährt 5x am Tag die Strecke Faro – Praita de Faro. Die Überfahrt dauert eine knappe halbe Stunde und man hat eine wunderbare Sicht auf die Salzwiesen, auf denen sich zur Zeit sehr viele Störche herumtreiben, die zum Überwintern nach Südeuropa gekommen sind.

Wir streifen durch die kleinen Gässchen von Faro. Es ist Sonntag und viele Geschäfte haben geschlossen. Es gibt eine kleine wunderschöne Parkanlage mit netten Wasserspielen und freilaufenden Pfauen. Wir essen Mittag in einem vegetarischen Restaurant, wo wir ein sehr leckeres Buffet bekommen.

Schneller als gedacht, erleben wir den dritten Sonnenuntergang am Strand von Faro. Tschüss, Meer und Strand, es geht zurück. Leider springt am Abreisetag unser Motor nicht an. Die Batterie ist leer. Vielleicht ein Zeichen, dass wir verlängern sollten? Geht leider nicht, in ein paar Tagen rufen schon wieder die Pflichten des Alltags.

Mérida

Wir erreichen relativ schnell Spanien. Unseren ersten Zwischenstopp machen wir in der kleinen Stadt Mérida. Wir parken und übernachten auf einem überwachten WoMo-Stellplatz. Mérida ist eine Stadt, die große archäologische Funde aus der Römerzeit vorzuweisen hat, wie zum Beispiel ein Amphitheater, Mauerreste, Reste einer römischen Badeanlage. Ansonsten hinterlässt der Ort einen relativ trostlosen Eindruck bei uns, was aber eventuell auch dem regnerischen Wetter des Tages geschuldet sein kann. 

Zaragoza

Als nächsten Zwischenstopp haben wir uns die Stadt Zaragoza (Saragossa) im Norden Spaniens ausgesucht, welche wir nach knapp sechs Stunden Fahrt erreichen. Wir fahren den städtischen Campingplatz an, um dort auch nochmal die Annehmlichkeiten der sanitären Anlagen inklusive einer heißen Dusche nutzen zu können. Vom Campingplatz kommt man sehr günstig mit dem Linienbus in den Stadtkern von Zaragoza. Die Fahrt dauert eine knappe halbe Stunde, und führt durch einen gepflegten Vorort bis an die Puerta del Carmen, einem ehemaligen Stadttor.

Auch in Zaragoza hat die Römerzeit deutliche Spuren hinterlassen. Wir gehen die Straße hinunter. Die historischen Häuser beeindrucken uns. Wir erreichen schließlich eine belebte Einkaufsmeile, die uns direkt zur großen Basilica del Pilar führt. Wir überqueren die Brücke, da man von der anderen Uferseite eine großartige Perspektive auf dieses beeindruckende Monument hat. Anschließend gehen wir noch durch die historische Markthalle, ebenfalls ein sehr sehenswertes Gebäude. Wir sind beeindruckt von der Schönheit dieser Stadt und stellen fest, dass Zaragoza mehr Zeit als nur eine kurze Stippvisite Wert ist. Wir kommen wieder.

Auf dem Weg von Spanien nach Frankreich überqueren wir erneut die Pyrenäen und genießen die Fahrt durch diese wunderschöne Berglandschaft.

In Frankreich übernachten wir auf einem WoMo Stellplatz in Souillac sowie dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Reims. Diesmal allerdings wirklich nur um zu rasten. Es ist regnerisch und kühl. Es wird wohl langsam Zeit nach Hause zu kommen.

Die Camping-Saison 2022 geht mit einem tollen Urlaub in Portugal und vielen neuen Eindrücken und Camping-Erfahrungen zu Ende.

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