Die Insel Phuket im Süden von Thailand ist wohl eines der bekanntesten Ziele in Thailand.
Nach 200 km, beziehungsweise knapp vier Autostunden, durch teils zäh fließenden Verkehr erreichen wir unser Ziel auf Phuket: die Kata Tranquil Villa, wo wir ein kleines Appartement gebucht haben. Die Kata Tranquil Villa liegt fußläufig zwischen den Orten Kata und Karon sowie den dazugehörigen Stränden, die zu den schönsten Phukets gehören sollen. Das war auch der Hauptgrund weshalb wir uns für diesen Ort entschieden haben. Nachdem wir unser Gepäck verstaut haben, schauen wir uns ein wenig um und bummeln noch ein wenig durch Kata, wo abends das typisch thailändisch touristische Leben tobt. Es gibt viele bunte Bars, Restaurants, Shops und Stände. Schrill beleuchtete TukTuks fahren mit lauten Bässen durch die Straßen. Untermalt wird das ganze noch durch die knatternden Geräusche unzähliger Motorroller. Welch ein Gegensatz zu den ruhigen Tagen im Nationalpark!
2. Tag auf Phuket: Das Frühstücksbuffet in der Unterkunft ist klein, aber ganz ordentlich. Toast, frische Früchte, das typisch thailändische Morning Glory (gebratener und sehr schmackhaft gewürzter Wasserspinat) sowie Pfannkuchen und Eiergerichte.
Big Buddha Phuket
Gestärkt entschließen wir uns den Fußweg zum Big Buddha Phuket zu erkunden. Die 45 m hohe Statue, die anmutig auf einer Anhöhe thront, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel. Die Länge der Strecke, die direkt von unserer Unterkunft aus startet, beträgt zwar nur knapp 3 km, allerdings legt man dabei auch knapp 350 Höhenmeter zurück. Dieses auf teils sehr unwegsamen Abschnitten, wo man sich an Seilen langhangeln muss, um die steilen Passagen zu schaffen. Falls du irgendwann mal beabsichtigen solltest diese Strecke zu gehen: Wasser einpacken, Mückenschutz einpacken und auf jeden Fall festes Schuhwerk tragen. Selbst in meinen Trekkingsandalen war es schon eine Herausforderung diesen Weg zu gehen. Oben trifft man schließlich auf den asphaltierten Weg, den alle anderen Touristen für den Besuch des Big Buddhas nutzen, natürlich in der Regel per Bus, Taxi oder Motorroller. Wir folgen der Straße noch ein wenig und kommen zum Eingangsbereich des Tempels. Der Bau des Tempels ist noch nicht ganz abgeschlossen, doch trotzdem lassen sich viele Bereiche bereits besichtigen. Auch hier gilt natürlich wieder eine strenge Kleiderordnung, doch da die typischen Phuket Touristen nicht unbedingt dieser Kleiderordnung entsprechen, werden am Tempeleingang Tücher und Sarongs ausgegeben, mit denen man sich entsprechend verhüllen kann. Auch ich komme mit meinem Trägertop nicht durch die Kontrolle und muss die Schulter mit einem Leihtuch bedecken. Es ist ziemlich viel los. Im Tempel lassen sich Gläubige durch einen Mönch segnen. Doch nicht nur die Tempelanlage ist sehenswert, auch der Ausblick auf Phuket ist großartig. Nach Besuch des Tempels kehren wir noch in einer kleinen Hütte am Fuße der Tempelanlage ein, und erfrischen uns mit einem Kaltgetränk, bevor wir den steilen Weg bergab antreten.
Zurück in unserer Unterkunft erfrischen wir uns ein wenig im Pool. Abends gehen wir zum Karon Beach wo wir einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten können, bevor wir ein nahe gelegenes Restaurant aufsuchen und ein leckeres Thai-Curry genießen. Schließlich schlendern wir noch ein wenig durch den Ort und entecken den neuesten Food-Trend: Eisrollen. Hierzu werden die gewünschten Basiszutaten – in unserem Fall Joghurt und Limettensaft – mit tapezierspachtelähnlichen Werkzeugen auf einer Eisplatte zerkleinert, vermengt, durchgemixt, flach ausgestrichen und aufgerollt. Mmmh, unsere Kombination ist recht einfach, aber lecker und erfrischend, und die ninjaartige Zubereitung ist natürlich schon etwas für’s Auge – absolut zu empfehlen.
Phang Nga Bucht mit Two Sea Tour
Tag 3: Gegen halb 5 Uhr morgens holt uns ein Taxi direkt von unserer Unterkunft aus ab und bringt uns zum Two Sea Tour Bootsanleger, der eine knappe dreiviertel Stunde von unserer Unterkunft entfernt liegt. Es erwartet uns ein Tagesausflug in die Phang Nga Bucht. Das Team von Two Sea Tour erwartet uns dort schon, es sind bereits zwei weitere Gäste an Bord. Kaffee, Getränke und kleine Snacks stehen zum Frühstück bereit. Es herrscht noch absolute Dunkelheit über der Andamanensee. Philippe, der Guide, wird langsam etwas nervös, da noch vier Gäste fehlen, ein pünktlicher Zeitplan für die Tour aber sehr wichtig ist. Die fehlenden Gäste trudeln nach kurzer Zeit ein, so dass das Boot relativ pünktlich starten kann. Langsam erkennt man, dass sich der Himmel verfärbt und die Sonne nach und nach zum Vorschein kommt und die dunklen Schatten der Karststeinformationen in Licht hüllt.
Philippe erläutert uns kurz den Tagesplan. Schließlich machen wir auch schon Halt vor Ko Pa Nak, wo wir in Kanus steigen, jeweils zwei Gäste sowie ein Guide. Ko Pa Nak ist eine kleine Insel, die eine geschlossene Lagune beherbergt. Durch kleine Höhlen findet ein Wasseraustausch statt und durch genau diese kleinen Höhlen fahren wir in das Innere der Insel. Also Kopf einziehen und durch. Die Passage durch die Höhlen ist in einigen Fällen Millimeterarbeit und erklärt den penibel einzuhaltenden Zeitplan, da im Laufe des Tages der Meeresspiegel steigt und die Höhlen unter Umständen nicht mehr passiert werden können. Um die Ruhe im Inneren der Felsen genießen zu können, fordert Philippe unsere Gruppe auf, für eine Minute innezuhalten und völlig still zu sein. Es ist herrlich. Die Felsformationen im Morgenlicht und dazu ausschließlich die Geräusche der Natur.
Philippe erklärt uns die Mangrovenlandschaft, wir entdecken kleine Schlammspringer, Seeadler gleiten durch die Lüfte. Wir kehren zurück zum Boot. Unser nächstes Ziel ist Khao Phing Kan – auch besser bekannt als James Bond Insel. Den berühmten Felsen aus „Der Mann mit dem goldenen Colt“ hat wahrscheinlich jeder schon mal gesehen. Es ist einer der Touristen-Magneten. Wir betreten die Insel, noch bevor die großen Touristenströme kommen und machen die obligatorischen Fotos vor dem Felsen.
James Bond Island
Eine weitere Besonderheit ist ein großer Felsspalt, der offensichtlich durch einen Felsrutsch entstanden ist, besonders beeindruckend ist hierbei die glatte Bruchstelle, der Felswand. Ansonsten ist James Bond Island aber überbewertet und viele andere – nicht so überlaufene – Orte in der Region sind mindestens genauso schön. Aber selbstverständlich möchte man James Bond Island von seiner Bucket List streichen, wenn man ohnehin schon in der Nähe ist. Naja, man muss ja nicht lange bleiben – und das machen wir glücklicherweise auch nicht. Noch bevor die vielen Marktstände auf James Bond Island ihre Auslagen aufgebaut haben, geht es für uns zurück zum Boot.
Wir steigen nochmal in die Kanus und paddeln durch den Naturschutzpark. Immer wieder beobachten wir, wie Philippe vorbei schwimmenden Plastikmüll aus dem Meer zieht. Auch bei weiteren Gesprächen stellen wir fest, wie sehr ihm dieser Ort am Herzen liegt und dass es auch Ziel seiner Tour ist, das Bewusstsein und den Respekt gegenüber diesem Ort zu schärfen. So gefällt es ihm verständlicherweise nicht, dass Longtailboote teils die Sperrzonen überfahren, dass Boote mit wummernder Musik die Idylle des Parks stören oder der Qualm von rauchenden Bootsleuten und Gästen vorbeizieht, die ihre Zigarettenstummel sowie weiteren Müll im Meer entsorgen. Oh ja, diese Ansichten können wir komplett teilen und so sind wir froh, dass wir in einem Boot mit Philippe und seiner Crew sitzen.
Nach der Kanu-Tour geht es zurück an Bord und ein wirklich wunderbares Thai-Buffet wird aufgetischt, welches an Bord frisch zubereitet wurde. Nach dem Mittagessen fahren wir mit den Kanus an einen kleinen Strand, wo wir noch ein wenig (Sonnen-) Baden können. Hier erleben wir, dass eine andere Touristengruppe Affen anfüttert – übrigens auch ein No-Go im Nationalpark und strengstens verboten. Anschließend geht es zurück an Bord und das Boot startet wieder Richtung Phuket. Die Tour war insgesamt großartig und insbesondere der hohe Stellenwert, der auf den Schutz dieses einmaligen Nationalparks gelegt wird ist absolut einzigartig.
Schnorcheln am Strand Kata Noi
Am nächsten Morgen heißt es für uns ab an den Strand. Wir packen unsere Bade- und Schnorchelsachen und lassen uns per Hotel-Shuttle zum Strand Kata Noi bringen. Der Strand ist gut besucht. Wir ziehen unsere Schnorchelsachen an und begeben uns in das badewannenwarme Wasser. Nachdem wir in einem früheren Urlaub die Erfahrung gemacht haben, dass die Verbrennungsgefahr beim Schnorcheln sehr hoch ist, ziehen wir entsprechende UV-Kleidung an, eine lange Hose, die Beine und Po schützt, sowie ein Shirt, das den Rücken verdeckt. Sieht vermutlich übertrieben aus, aber wirklich: Schnorcheln ist so meditativ, man vergisst die Zeit – gleichzeitig merkt man durch das kühle Wasser die Sonneneinstrahlung nicht, eine wirklich gefährliche Kombination. Und ja, so ein Sonnenbrand kann einem echt den Urlaub verleiden. Gleichzeitig hat diese Kleidung aber noch eine andere Funktion, zu der ich gleich kommen werde.
Wir schnorcheln die steinigen Ränder des Strandbereiches ab, hier ist die Chance am größten, interessante Meeresbewohner zu sehen und in der Tat: wir treffen auf Kugelfische und sehen sogar einen Rotfeuerfisch. Beim Schnorcheln spüre ich an meinen Armen hin und wieder leichte Stiche, so als wenn jemand mit einer Stecknadel reinsticht. Sören bestätigt, dass er auch ab und zu solche Stiche gefühlt hat. Beim Recherchieren dazu erfahre ich, dass es in der Andamanensee nesselndes Plankton gibt. Aber keine Sorge, es ist nicht weiter schlimm und hat keine weiteren Auswirkungen. Die Stiche sind übrigens nur an den Stellen aufgetreten, die nicht von der UV-Kleidung bedeckt waren, also hat die UV-Kleidung gleichzeitig auch vor dem Nesselgift geschützt. Am Nachmittag holt uns der Shuttle-Service wieder vom Strand ab.
Abends streifen wir ein letztes Mal durch das Nachtleben von Kata, welches an diesem Tag jedoch deutlich ruhiger ist. Es ist ein wichtiger buddhistischer Feiertag an dem keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden dürfen. Der Großteil der sonst so belebten Bars hat daher geschlossen. Nun heißt es wieder Sachen packen am nächsten Tag geht es weiter. Nächstes Ziel: Koh Phi Phi.
Die Fährüberfahrt haben wir bereits im Internet gebucht. Inklusive Hotel Pick-Up kostet die Überfahrt von Phuket gerade einmal 1055 Baht für 2 Personen. Am Fährhafen werden die Touristen entsprechend ihrer Zielorte mit Stickern gekennzeichnet. Schließlich betreten wir die Schnellfähre, die Gepäckstücke werden oben an Deck gestapelt. Wir suchen uns einen Platz im klimatisierten Inneren der Fähre. Auch wenn die Fähre etwas in die Jahre gekommen zu sein scheint, ist es eine entspannte Art zu reisen. Nach knapp 2 Stunden fahren wir in die Bucht von Koh Phi Phi ein.