Fuerteventura im Januar: Sonne statt Schneematsch

Januar, kaltes Schmuddelwetter in Deutschland. Wo könnte man eine Woche Resturlaub besser verbringen als auf den immer frühlingshaften Kanaren?


So steigen wir um 4 Uhr morgens in den Flieger und landen knapp fünf Stunden später auf Fuerteventura. Hier ist gerade die Sonne aufgegangen, die Temperaturen liegen rund 20°C höher als in Hannover, von den zusätzlichen Sonnenstunden ganz zu schweigen.

Das Klima ist fantastisch. Für diese Woche haben wir uns wieder für eine Pauschalreise entschieden, den Transfer zum Hotel jedoch storniert und bei Cicar, dem Mietwagenverleiher unseres Vertrauens, ein Auto gebucht. Die Übernahme am Flughafen klappt wie immer problemlos. Statt des gebuchten Opel Corsa erhalten wir einen Seat Ateca. Nach kurzer Eingewöhnung starten wir unsere einstündige Fahrt in den Süden der Insel. Unser Ziel: das Royal Palm Hotel am Playa Esquinzo.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Mercadona, um uns mit Getränken und Snacks zu versorgen, erreichen wir das Hotel. Der Check-In läuft reibungslos und wir dürfen unser Zimmer bereits um 10:30 Uhr beziehen. Das 4-Sterne-Hotel macht einen sehr guten Eindruck, ebenso das Zimmer mit seitlichem Meerblick. Nun sitze ich hier auf dem Balkon, genieße den Blick auf einen vorbeiziehenden Katamaran und schreibe diese Zeilen, während Sören noch etwas Schlaf nachholt.

Kurze Zeit später ziehen wir die Badesachen an und gehen Richtung Pool, um auf den Liegen etwas zu dösen. Die Größe des Hotels ist beeindruckend. Ich kann mich nicht erinnern, je in einer so weitläufigen Anlage untergebracht gewesen zu sein. Durch einen hellen, lichtdurchfluteten Gang mit mehreren (meist leerstehenden) Shops gelangen wir zur ersten Poolebene: ein großer Salzwasserpool, der kaum genutzt wird – wohl, weil er nicht beheizt ist. Einige Treppen weiter unten erreichen wir einen Bereich mit zwei kleineren, beheizten Pools. Hier ist mehr los, dennoch finden wir problemlos Liegen.

Ein paar Stufen weiter unten liegt der Playa Butihondo, ein schöner, weiter öffentlicher Sandstrand. Nach einigen Stunden gemütlichen Schlummerns am Pool erkunden wir weiter unsere palastartige Hotelanlage. Es gibt noch einen beheizten Indoorpool sowie einen Whirlpool mit vielen Liegen ringsum. Die Anlage ist sehr gepflegt und schön – vielleicht etwas überdimensioniert, aber das stört uns nicht.

Um noch etwas Bewegung zu bekommen, gehen wir am Strand entlang bis zum Playa Jandia, einem der meistbesuchten Strände im Süden. Die kleinen gelben Rettungsschwimmerposten lassen fast Miami Beach-Flair aufkommen. Neben der Bewegung ist unser Ziel auch, einen Korkenzieher zu besorgen. Es ist mindestens das dritte Mal, dass wir keinen dabei haben – jedes Mal an der Hotelbar zu fragen, ist etwas unangenehm. Im kleinen Spar in Jandia werden wir fündig und schlendern am Strand zurück.

Zurück im Zimmer probieren wir den Korkenzieher direkt aus und öffnen ein schönes Fläschchen Weißwein von Teneriffa aus der Region Abona – fruchtig und erfrischend. Ein perfekter Aperitif vor dem Abendessen.

Wir haben Halbpension gebucht und der erste Abend überzeugt uns direkt von dieser Entscheidung. Das Buffet bietet toll zubereitete Vorspeisen, Salate, Suppen, Käse, Fisch und Fleisch von der Grillplatte. Leider ist beides etwas zu stark durchgebraten und daher trocken, aber die Auswahl an Desserts und Früchten ist großartig.
Mit etwas zu vollem Bauch endet unser erster Urlaubstag.


Strandspaziergänge und Barraquito-Glück

Am nächsten Morgen starten wir ausgeschlafen mit einem reichhaltigen Frühstück. Das Buffet lässt keine Wünsche offen. Anschließend spazieren wir am Strand entlang, von Playa Butihondo bis Playa Jandia, und verlassen diesen dort beim großen Walskelett, um die Promenade von Morro Jable entlangzuschlendern. Hier laden viele Geschäfte zum Bummeln ein. In einem Café genießen wir einen Barraquito, der den Kanarenurlaub erst komplett macht. Anschließend gehen wir den Weg zurück – insgesamt knapp 9 km. Zurück am Playa Butihondo, der auch bei Freunden der Freikörperkultur beliebt ist, stürze ich mich in die erfrischenden Wellen des Atlantiks.


Geburtstag am Meer

Am nächsten Tag feiern wir Sörens Geburtstag. Nach dem Frühstück sichern wir uns Liegen am Pool, lesen und hören Podcasts. Um 12 Uhr nehmen wir an einem Rückenfit-Kurs teil. Die Trainerin leitet uns auf einer großen Terrasse mit Atlantikblick durch Übungen zur Mobilisierung und Kräftigung von Rücken und Körpermitte – großartig. Anschließend springen wir zur Abkühlung nochmal in den Atlantik.

Nach einem weiteren Strandspaziergang genießen wir am Abend das Buffet und gehen danach an den Strand. Der Sternenhimmel ist überwältigend, eine perfekte Gelegenheit, die manuellen Nachtfotografie-Funktionen der Kamera auszuprobieren.

Roadtrip nach Cofete und Faro de Jandía

Dienstag fahren wir mit dem Auto durch den Nationalpark von Jandia Richtung Süden. Über eine staubige Piste erreichen wir den Leuchtturm Faro de Jandía, erbaut 1864 und einer der ältesten der Kanaren. Hier am südlichsten Punkt Fuerteventuras weht ein kräftiger Wind und wir genießen den Blick auf die Klippen und die gewaltigen Atlantikwellen. Weiter sehen wir das beeindruckende Bergmassiv, das den Strand von Cofete umgibt. Cofete selbst ist abgelegen, nur über die Piste von Morro Jable erreichbar. Der Strand eignet sich kaum zum Baden, ist aber aufgrund der eindrucksvollen Kulisse definitiv einen Besuch wert.

Am Abend veranstaltet das Hotel ein „Atlantik Dinner“. Wir werden mit einem Glas Cava empfangen, die Tische sind festlich gedeckt, und das Buffet mit Sushi und asiatischen Spezialitäten ist hervorragend.


Faszientraining, Yoga und stürmische Nächte

Mittwoch starten wir nach dem Frühstück mit einer Session Faszientraining auf der Trainingsplattform mit Atlantikblick. Anschließend entspannen wir am Pool, bevor wir erneut einen langen Strandspaziergang Richtung Morro Jable unternehmen – insgesamt 10 km barfuß im Sand, eine echte Konditionsfrage.

Abends wollten wir eigentlich den Mirador Astronomico besuchen, doch ein starker Sturm macht die Fahrt unsicher. Stattdessen bleiben wir im Hotel und genießen eine Flasche Malvasia von Lanzarote, während der Wind durch unsere Terrassentür pfeift.

Donnerstag nehmen wir an einer Yin Yoga-Session teil. Aufgrund des Windes findet sie drinnen statt, tut aber trotzdem gut. Danach werfen wir einen Blick ins Hotel-Fitnessstudio, das einen sehr guten Eindruck macht. Eigentlich wollten wir am letzten Tag auch mal Richtung Norden spazieren, aber die Flut macht die Passagen zu schmal und steinig. Daher geht es erneut Richtung Süden, auch wenn der Durchgang unterhalb des Aldiana Resorts eine echte Tortur für unsere Füße ist.

Abschied von der Sonne

Am Freitag fahren wir nach dem Frühstück zum Mirador Astronomico. Von hier hat man den besten Sternenhimmel der Insel, doch auch tagsüber ist die Aussicht beeindruckend, auch wenn uns der Wind fast umwirft.

Danach besuchen wir den Fischerort Ajuy mit seinen großen Küstenhöhlen, die man über einen kurzen Wanderweg entlang der Steilküste erreicht.

Abends genießen wir ein letztes Mal das Buffet, bevor wir am Samstag nach dem Frühstück auschecken.

Da unser Flug erst abends geht, fahren wir noch nach Puerto del Rosario, die Inselhauptstadt. Leider plagen mich Hals- und Gliederschmerzen, sodass ich im Auto bleibe, während Sören den Hafen erkundet.

Abends geht es pünktlich zurück nach Hannover.
Wir haben diese kurze Auszeit auf Fuerteventura sehr genossen und hoffen, dass uns die Sonne und Wärme dabei helfen, die letzten Winterwochen in Deutschland zu überstehen.

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